Am Mittwoch, den 10. Juli 2024, unternahm die Vorklasse im Rahmen des Unterrichts im Fach „Geschichte/Politik und Gesellschaft“ mit den Lehrkräften Herr Sambale und Herr Felsberger einen Unterrichtsgang zum Dokumentationszentrum in Nürnberg.
Vor Ort wurden die Schülerinnen und Schüler von der Exkursionsleiterin empfangen und zunächst auf organisatorische Hinweise der folgenden zweistündigen Führung über das Reichparteitagsgelände hingewiesen. Im Folgenden erzählte sie nicht nur darüber, wie Nürnberg im Nationalsozialismus als wichtiges Zentrum galt, sondern zeigte auch historische Bilder von den Gebäuden, die den Nationalsozialisten früher als Propaganda dienten.
Nach diesem kurzen Einblick in die Vergangenheit betrat die Klasse den Innenhof der Kongresshalle, wo derzeit Bauarbeiten stattfinden. Dort informierte die Leiterin die Klassengemeinschaft über die bedeutendsten Relikte nationalsozialistischer Architektur des Reichparteitagsgeländes und zeigte auch hier historische Baupläne davon, wie Albert Speer, der Chefarchitekt Adolf Hitlers, sich das Areal am Ende vorgestellt hatte.
Auf dem Weg zum Gelände des Volksfestplatzes liefen die Schülerinnen und Schüler danach am äußeren Gang des Gebäudes vorbei, der heute noch gut erhalten ist. Zu erkennen waren große Türen, die jedoch eingemauert wurden, sowie die alte minimalistische Bauweise der Nationalsozialisten. Hier fielen vor allem die Marmor- und Granitarrangements auf, welche aus dem unter anderem dafür errichteten Konzentrationslager Flossenbürg stammten. Insgesamt wurden an verschiedenen Stellen Häftlinge beim Bau der Propagandabauten eingesetzt.
Am riesigen Volksfestplatz angekommen, der um den kleinen und großen Dutzendteich herum angelegt ist, erläuterte die Leiterin, dass hier früher die Wehrmacht auf der "Großen Straße" zum Zeppelin-Feld aufmarschierte und sich dabei an den großen Quadraten auf dem Boden orientierte. Auch an dieser Stelle veranschaulichte sie anhand zeitgenössischer Bilder, wie die Nationalsozialisten das Gelände zu Propagandazwecken nutzten.
Zum Abschluss besuchte die Klasse die Zeppelintribüne. Dieses Gebäude umfasst einen Saal, der auch als "Goldener Saal" bekannt ist, den die Schülerinnen und Schüler jedoch aufgrund dessen aktueller Baufälligkeit nicht betreten konnten. Hier empfing Adolf Hitler seine wichtigsten Gäste vor seinen Reden an die Armee und seine Anhänger. Vom höchsten Punkt der Tribüne aus, von dem aus Hitler seine Reden hielt, konnte die Klasse sich zum Abschluss ein Gefühl von der Wirkung verschaffen.
Die Schülerinnen und Schüler der Vorklasse FOS Schwabach erfuhren viele Informationen aus der Zeit des Nationalsozialismus und sie erhielten einen Eindruck davon, mit welchem Aufwand die NS-Führung ihre Herrschaft inszenierte, um die breite Bevölkerung auf ihre Ideologie einzuschwören. Es ist wichtig, der jüngeren Generation die Fehler und Denkstrategien der früheren Zeit zu lehren, damit die Zukunft immer ein Stück weit besser aussieht.
Text: Angelina Teterin und Sara Medda (Vorklasse)
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